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Elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU): Ein umfassender Leitfaden

Die digitale Transformation hat nahezu alle Bereiche unseres Lebens erfasst, einschließlich der Arbeitswelt und der Gesundheitsbranche. Ein bemerkenswertes Beispiel hierfür ist die Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, kurz eAU. In diesem Artikel erklären wir ausführlich, was die eAU ist, welche Vorteile sie bietet und wie Unternehmen sowie Mitarbeiter von der neuen Regelung profitieren können.

Was ist die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU)?

eAU elektronische Arbeitsunfaehigkeitsbescheinigung 1
© KBV

Die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) ist eine digitale Version der traditionellen Krankschreibung, die bisher in Papierform von Ärzten ausgestellt wurde. Ziel der eAU ist es, den Prozess der Krankmeldung zu modernisieren und zu vereinfachen. Statt der papierbasierten Bescheinigung erhalten Arbeitnehmer nun eine elektronische Übermittlung ihrer Krankmeldung direkt von ihrem Arzt an die Krankenkasse, die diese Information dann an den Arbeitgeber weiterleitet.

Hintergrund und Einführung der eAU

Die Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ist Teil des “Gesetzes für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung und Innovation” (Digitale-Versorgung-Gesetz – DVG), das 2019 vom Bundestag verabschiedet wurde. Seit dem 1. Januar 2022 ist die eAU für alle gesetzlich Versicherten in Deutschland verpflichtend. Ziel dieses Gesetzes ist es, administrative Prozesse zu digitalisieren und dadurch effizienter zu gestalten.

Vorteile der eAU

Vorteile der eAU

Die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bringt zahlreiche Vorteile mit sich, die sowohl Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern zugutekommen. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile:

Für Arbeitnehmer

  1. Weniger Bürokratie: Arbeitnehmer müssen sich nicht mehr um das Einreichen der Krankmeldung in Papierform kümmern. Der Arzt übermittelt die Bescheinigung direkt an die Krankenkasse.

  2. Zeitersparnis: Der Weg zur Post und das Warten auf die Zustellung der Krankmeldung entfallen. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn die Krankheit den Gang zur Poststelle erschwert.

  3. Sicherere Datenübertragung: Die digitale Übermittlung der Daten ist sicherer und minimiert das Risiko, dass wichtige Dokumente verloren gehen.

Für Arbeitgeber

  1. Effizienzsteigerung: Die automatische Übermittlung der Krankmeldungen spart Zeit und reduziert den administrativen Aufwand in der Personalabteilung. So können eAUs beispielsweise über DATEV direkt zu rexx HR importiert werden.

  2. Schnellere Verfügbarkeit von Informationen: Arbeitgeber erhalten die Krankmeldung zeitnah und können so schneller auf Ausfälle reagieren und gegebenenfalls Ersatz organisieren.

  3. Transparenz und Nachvollziehbarkeit: Die elektronische Übermittlung sorgt für eine klare Dokumentation und reduziert die Fehlerquote, die bei der manuellen Verarbeitung von Papierdokumenten entstehen kann.

Der Ablauf der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung

Der Prozess der eAU folgt einem klaren Ablauf, der sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber einfach nachvollziehbar ist:

  1. Arztbesuch: Der Arbeitnehmer besucht bei Krankheit einen Arzt, der die Arbeitsunfähigkeit feststellt.

  2. Digitale Übermittlung: Der Arzt erstellt eine elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung und übermittelt diese digital an die Krankenkasse des Arbeitnehmers.

  3. Weiterleitung an den Arbeitgeber: Die Krankenkasse übermittelt die eAU an den Arbeitgeber. Dies geschieht über eine gesicherte digitale Infrastruktur.

  4. Benachrichtigung des Arbeitnehmers: Der Arbeitnehmer wird in der Regel vom Arzt oder der Krankenkasse darüber informiert, dass die Krankmeldung erfolgreich übermittelt wurde.

Herausforderungen und Lösungsansätze der eAU

Trotz der zahlreichen Vorteile gibt es auch einige Herausforderungen bei der Einführung der eAU:

Datenschutz und Datensicherheit

Der Schutz sensibler Gesundheitsdaten ist von größter Bedeutung. Die digitale Übermittlung muss daher höchsten Sicherheitsstandards entsprechen. Verschlüsselungstechnologien und sichere Netzwerke sind unerlässlich, um die Vertraulichkeit der Daten zu gewährleisten.

Technische Umsetzung

Nicht alle Arztpraxen und Krankenkassen sind gleich gut auf die Digitalisierung vorbereitet. Es bedarf einer umfassenden technischen Infrastruktur und Schulungen, um sicherzustellen, dass die eAU reibungslos funktioniert.

Akzeptanz und Gewöhnung

Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber müssen sich an die neuen Prozesse gewöhnen. Informationskampagnen und Schulungen können dabei helfen, die Akzeptanz und das Verständnis für die eAU zu erhöhen.

Best Practices für Unternehmen

Um die Einführung der eAU in Ihrem Unternehmen erfolgreich zu gestalten, sollten Sie einige Best Practices beachten:

  1. Informationskampagnen: Informieren Sie Ihre Mitarbeiter frühzeitig und umfassend über die neuen Regelungen zur eAU. Nutzen Sie dafür interne Kommunikationskanäle wie Intranet, Newsletter oder Informationsveranstaltungen.

  2. Technische Ausstattung: Stellen Sie sicher, dass Ihre Personalabteilung über die notwendige technische Ausstattung und Software verfügt, um die eAU zu empfangen und zu verarbeiten.

  3. Schulungen und Support: Bieten Sie Schulungen für Ihre Personalabteilung an, um den Umgang mit der eAU zu erleichtern. Stellen Sie zudem einen technischen Support bereit, der bei Fragen und Problemen helfen kann.

  4. Datenschutzkonformität: Achten Sie darauf, dass alle Prozesse und Systeme den Datenschutzanforderungen entsprechen. Dies beinhaltet die sichere Speicherung und Verarbeitung der eAU-Daten.

Fazit

Die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) stellt einen wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung und Modernisierung des Gesundheits- und Arbeitswesens dar. Durch die Einführung der eAU werden bürokratische Hürden abgebaut, die Effizienz gesteigert und die Datensicherheit erhöht. Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber profitieren von den Vorteilen dieser neuen Regelung.

Für Unternehmen ist es entscheidend, die notwendigen technischen und organisatorischen Maßnahmen zu ergreifen, um die eAU erfolgreich zu implementieren. Durch gezielte Informations- und Schulungskampagnen können sowohl die Akzeptanz als auch die Effizienz der neuen Prozesse gesteigert werden.

Insgesamt bietet die eAU eine zukunftsweisende Lösung, die den Anforderungen der digitalen Arbeitswelt gerecht wird und sowohl die Gesundheitsversorgung als auch die Personalverwaltung nachhaltig verbessert.

FAQ zur eAU

Was ist die eAU?

Die eAU ist eine digitale Version der traditionellen Krankschreibung, die direkt vom Arzt an die Krankenkasse und anschließend an den Arbeitgeber übermittelt wird.

Seit wann ist die eAU verpflichtend?

Die eAU ist seit dem 1. Januar 2022 für alle gesetzlich Versicherten in Deutschland verpflichtend.

Welche Vorteile bietet die eAU?

Zu den Vorteilen der eAU zählen die Reduzierung von Bürokratie, Zeitersparnis, sicherere Datenübertragung, Effizienzsteigerung und schnellere Verfügbarkeit von Informationen.

Welche Herausforderungen gibt es bei der Einführung der eAU?

Zu den Herausforderungen zählen Datenschutz und Datensicherheit, technische Umsetzung und die Akzeptanz sowie Gewöhnung an die neuen Prozesse.

Wie können Unternehmen die eAU erfolgreich implementieren?

Unternehmen sollten Informationskampagnen durchführen, die technische Ausstattung sicherstellen, Schulungen anbieten und die Datenschutzkonformität gewährleisten.

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