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Humankapital

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Der Erfolg eines Unternehmens ist nicht nur an physisches Kapital geknüpft, sondern ebenso an die Kenntnisse und die Fähigkeiten seiner Mitarbeiter. Humankapital ist das Wissen eines jeden Arbeitnehmers, das in den Unternehmensprozess einfließt. Um dieses effektiv zu steuern und einzusetzen, ist ein systematisches Human Capital Management erforderlich.

Definition: Was ist unter Humankapital und Human Capital Management (HCM) zu verstehen?

In der Volkswirtschaft ist das Humankapital als das Leistungspotenzial von Arbeitskräften definiert, das diese durch Ausbildung und Erziehung erlangt haben. Im betriebswirtschaftlichen Kontext von Unternehmen handelt es sich beim Humankapital oder Humanvermögen um das personengebundene Wissen und die wirtschaftlich nutzbaren Fähigkeiten und Kenntnisse, aber auch die Loyalität und Motivation von Mitarbeitern, die in den Betriebsprozess einfließt. Wie das physische Kapital ist das Humankapital ein wichtiger Produktionsfaktor und eine wertvolle Ressource, das Unternehmen im Rahmen des strategischen Human Capital Management (HCM) systematisch steuern und strukturieren können. Im Fokus steht die Investition in die Bildung und berufliche Entwicklung der Mitarbeiter, um die Weiterentwicklung des Unternehmens zu gewährleisten.

Human Capital Management (HCM) nicht mit Human Resources (HR) verwechseln

HCM wird oft fälschlicherweise synonym mit Human Resources (HR) verwendet, ist aber eng daran geknüpft. Das Humanvermögen bezieht sich ebenfalls auf die Kompetenzen, das Wissen und die Motivation der Mitarbeiter eines Unternehmens. Neben der Personalbeschaffung und Personalverwaltung ist es unter anderem Aufgabe des Human Resources Management (HRM), Mitarbeiter gezielt für das Erreichen von Unternehmenszielen einzusetzen und langfristig an das Unternehmen zu binden. Während das HR-Management das Personalwesen bzw. das Personalmanagement eines Unternehmens umfasst, geht Human Capital Management als kontinuierlicher Personalsteuerungsprozess darüber hinaus. HCM bietet einen Überblick über die Leistungen, Fähigkeiten, Kompetenzen, Qualifikationen und Potenziale eines jeden Mitarbeiter und seinen gezielten Einsatz für das Unternehmen.

Warum ist Humankapital wichtig? Ziele und Vorteile von HCM

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Ziel eines systematischen Human Capital Management ist es, die Mitarbeiter zu fördern und an das Unternehmen zu binden, indem diese entsprechend ihres Wissens, ihrer Fähigkeiten und ihrer Motivation an der richtigen Stelle im Betriebsprozess eingesetzt werden. Nur, wenn sich die Mitarbeiter voll entfalten können und über aktuelles Wissen verfügen, das sie jederzeit abrufen können, kann sich auch der Betrieb fortentwickeln. HCM stellt die regelmäßige Qualitätskontrolle und Weiterentwicklung der Mitarbeiter sicher, um dem Unternehmen langfristig einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen und Produktionskosten zu senken. Der zielgerichtete Einsatz und die Optimierung von Humankapital ist allerdings nur dann möglich, wenn dem Unternehmen die Talente und Potenziale seiner Mitarbeiter bekannt sind.

Wie Unternehmen Human Capital Management erfolgreich umsetzen

Erfolgreiches HCM wird durch Manager, Teammitglieder und die Personalabteilung gestaltet und erfolgt in vier Phasen, die aufeinander aufbauen:

  • Evaluation
  • Konsolidierung
  • Kommunikation
  • Implementierung

Der erste Schritt ist die Evaluation: Die Fähigkeiten und Talente der Mitarbeiter eines Unternehmens werden analysiert und zusammengetragen, um sich einen ersten Überblick über das vorhandene Humankapital zu verschaffen.

In der Konsolidierungsphase folgt eine umfassende Bestandsaufnahme und Auswertung der Daten, basierend auf dem zuvor verschafften Überblick. Personalverantwortliche und Führungskräfte analysieren, ob die vorhandenen Talente der Mitarbeiter bisher optimal genutzt und in bestehende Unternehmensprozesse eingebracht werden. Gibt es Mitarbeiter, die mit ihren Kenntnissen und Fähigkeiten in einer anderen Position besser aufgehoben wären und sind in diesem Zuge Umstrukturierungen erforderlich? Ist das Wissen aller Mitarbeiter auf dem neuesten Stand? Besteht gegebenenfalls Weiterentwicklungsbedarf des Humankapitals?

Ist geklärt, welche Maßnahmen erforderlich sind, werden diese in der Phase der Kommunikation mit den einzelnen Arbeitnehmern und Teams besprochen und abgestimmt. Die Atmosphäre im Mitarbeitergespräch sollte vertrauensvoll sein und der jeweilige Mitarbeiter sollte ausführlich darüber informiert werden, welche Schritte geplant sind und welche Rolle er dabei spielen wird. Hierbei liegt der Fokus klar auf den geplanten Verbesserungen.

Bei der Implementierung als letztem Schritt geht es an die Umsetzung der geplanten und besprochenen Maßnahmen. Das heißt konkret, es folgen gegebenenfalls Versetzungen innerhalb des Unternehmens sowie Fortbildungs- und Trainingsmaßnahmen, um veraltetes Wissen aufzufrischen. Alle Schritte, die im Human Capital Management in die Tat umgesetzt werden, sollten dokumentiert werden, um sie später mit den Zielvorgaben abgleichen zu können und zu evaluieren, welche Veränderungen umgesetzt wurden und welche womöglich noch ausstehen. Wichtig ist auch hier die kontinuierliche Kommunikation mit allen Beteiligten und der regelmäßige Austausch in Feedbackgesprächen. Nur so ist sichergestellt, ob alle eingeleiteten Maßnahmen gut laufen oder Nachbesserungen erforderlich sind.

Tipps für Arbeitgeber beim Einsatz von HCM

Um die vier Schritte des Human Capital Managements erfolgreich einzuleiten, durchzuführen und einzusetzen, können Arbeitgeber im Vorhinein Vorbereitungen treffen, die die Planung und Umsetzung erleichtern. So ist es wichtig, konkrete Ziele zu definieren, das betrifft nicht allein Unternehmens-, sondern auch individuelle Performance-Ziele der einzelnen Mitarbeiter. Es sollte Klarheit darüber bestehen, welche Prozesse zu optimieren sind und wo Weiterentwicklungspotenzial für Mitarbeiter besteht. Bei der Identifizierung von Humankapital kann der Einsatz von digitalen Lösungen hilfreich sein. Neben bereits im Unternehmen vorhandenen und genutzten HR-Tools gibt es spezielle Software für HCM, mit der sich die Fähigkeiten, Leistungen und Skills der Mitarbeiter erfassen und mit den Unternehmenszielen abgleichen lassen. Die HCM-Tools ermöglichen es, individuelle Leistungsziele festzulegen und Weiterentwicklungspotenziale einzelner Mitarbeiter zu erkennen. Neben einer Übersicht der Arbeitsaufgaben jedes Mitarbeiters, bietet die Software die Option, Feedbackgespräche zu dokumentieren und die Stärken und Schwächen der Arbeitnehmer so transparent zu machen. Um die Software allerdings effektiv nutzen zu können, sollte vorab Klarheit darüber bestehen, welche Kenntnisse und Fähigkeiten in die Analyse einfließen. Stehen nur Hard Skills und Soft Skills im Fokus oder auch persönliche Interessen und Hobbys? Schließlich sollten sich Arbeitgeber ebenfalls über die Planung der vier Schritte Gedanken machen und nicht nur Ressourcen zur Verfügung stellen, sondern auch Zeiträume bestimmen, in denen die einzelnen Phasen angegangen werden sollen.

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