Schon seit vielen Jahren kämpfen deutsche Arbeitgeber mit dem eklatanten Mangel an qualifiziertem Personal. Die Dauer für die Neubesetzung offener Stellen wächst ins Unermessliche – und es wird immer schwieriger, überhaupt geeignete Bewerbungen zu erhalten. Eine aktuelle Umfrage von rexx systems unter HR-Managern und -Entscheidern zeigt, dass die Arbeitgeber deshalb auch bereit sind, neue Wege zu gehen.
Es geht auch anders: Human Resources trifft neue Formate
Wir haben die Teilnehmer gefragt: „Welche unkonventionellen Methoden zur Personalgewinnung kommen für Sie (bereits) infrage?“
Die Ergebnisse zeigen: Deutsche Arbeitgeber beschäftigen sich schon heute mit der Möglichkeit, etwas unkonventionellere Methoden für die Personalgewinnung zu nutzen. So sagen zwei von fünf Personalentscheidern, dass sie sich vorstellen könnten, ein Speeddating-Recruiting zu veranstalten. Fast ebenso viele erwägen den Einsatz von Recruiting-Chatbots, die weite Teile der Personalsuche automatisieren. Dem Fachteam weitreichende Verantwortung für die Personalgewinnung zu übertragen, ziehen immerhin 20 Prozent der Arbeitgeber in Betracht. Alles andere als hoch im Kurs liegt bei den Befragten hingegen die Nutzung von Candidate-Matching-Software (nur 1 Prozent).
7 unkonventionelle Methoden im Recruiting
Welche Methoden kann das HR-Management nutzen, um den Bewerbungsprozess effizienter, digitaler oder für die Kandidaten attraktiver zu gestalten? Inzwischen gibt es für kreative Arbeitgeber eine ganze Reihe an unkonventionellen Wegen der Personalsuche:
Job-Speeddating: kurze Gespräche, maximaler Eindruck
Ähnlich wie beim normalen Speeddating treffen beim Speeddating-Recruiting mehrere Arbeitgeber und Kandidaten aufeinander. Hierbei können sie nur einen sehr begrenzten Zeitraum von etwa zehn Minuten nutzen, um sich gegenseitig kennenzulernen. Für beide Seiten bedeutet diese Form des Recruitings Vorteile, denn sie lernen binnen kürzester Zeit mehrere interessante Kandidaten bzw. Unternehmen kennen. Recruiter haben zudem den Vorteil, dass der Fokus weniger auf dem perfekten Candidate-Matching liegt, sondern vielmehr darauf, Personen mit einem spannenden Profil zu finden.
Team-Recruiting: gemeinsame Entscheidung
Weniger eine Frage der Personalgewinnung, sondern vielmehr der Personalauswahl ist das Team-Recruiting. Dabei wird der Bewerbungsprozess dezentralisiert – das Team, in dem der Kandidat später arbeiten soll, übernimmt den gesamten Prozess, wertet Bewerbungen aus, führt Gespräche und trifft schlussendlich auch die Entscheidung über die Einstellung. Der Vorteil: Näher dran ist nicht möglich. Wenn jemand beurteilen kann, ob ein Bewerber ins Team passt und die richtigen Skills mitbringt oder nicht, sind das die zukünftigen Kollegen.
Videobewerbungen
Videobewerbungen sind eine Form der Personalsuche, die vor allem jüngere Generationen ansprechen dürfte. Anstelle eines klassischen Anschreibens und Lebenslaufs präsentieren sich die Bewerber kurz und knapp in einem selbst aufgezeichneten Video und können so ganz individuelle Schwerpunkte darauf setzen, was sie von sich preisgeben. Der Recruiter bekommt einen kompakten Einblick und kann sich direkt weitere Fragen für das spätere Jobinterview notieren.
Arbeitgeber führen dieses Konzept konsequent weiter, indem sie mit aussichtsreichen Kandidaten Videointerviews führen. In Zusammenarbeit mit seinem Partner cammio bietet rexx systems eine Schnittstelle an, über die sich videogestütztes Recruiting problemlos umsetzen lässt – voll integriert in die gewohnte HR-Software. So geht Candidate-Experience.
Recrutainment – oft gepaart mit Artificial Intelligence
Recrutainment verbindet die klassische Bewerberauswahl mit den Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz (KI). Dies bietet sich insbesondere für technische Berufe an. So ließ der Fahrzeughersteller Jaguar seine Kandidaten vor einigen Jahren in einer App ein eigenes Fahrzeug konstruieren. Softwareentwickler lassen sich mit einer spielerisch umgesetzten Programmieraufgabe testen. Wie Recrutainment in der Praxis aussehen kann, hängt stark von den Möglichkeiten im Unternehmen und den Aufgaben in Bezug auf den ausgeschriebenen Job ab.
Candidate-Matching: schneller zum Wunschkandidaten
Candidate-Matching eröffnet dem Human-Resources-Management die Möglichkeit, Stellen- und Kandidatenprofile automatisiert über einen Algorithmus abzugleichen. Dadurch können weniger geeignete Bewerber automatisch aussortiert und die Relevanz der Verbleibenden besser gewichtet werden. Die Time to Hire reduziert sich deutlich.
Doch KI im Recruiting ist auch umstritten, wie sich an den Ergebnissen unserer Umfrage zeigt. Denn das Candidate-Matching führt dazu, dass eigentlich vielversprechende Kandidaten, denen vielleicht nur eine einzelne Voraussetzung gefehlt hat, durchs Raster fallen. Das Recruiting verliert an Individualität und verkommt zum reinen Katalogdenken.
Recruiting-Chatbots: individuelle Kommunikation – aber voll automatisiert
Bislang wenden HR-Abteilungen viel Zeit auf, um mit Bewerbern zu kommunizieren, von Fragen über Terminvereinbarungen bis hin zum Versand von Statusmails. Die einfachste Version der Chatbots ist auf Karriere-Websites zu finden, wo sie häufige Fragen der Bewerber beantworten, etwa nach der richtigen Form der Bewerbung oder dem Ansprechpartner. Es gibt jedoch auch deutlich komplexere Chatbots, die mitunter sogar komplette Bewerbungsgespräche anhand eines vorgegebenen Fragenkatalogs abwickeln und die Ergebnisse vorgewichtet und übersichtlich an den Personalmanager übergeben.
Bots bringen ein erhebliches Maß an Digitalisierung in die Personalabteilung. Sie sind aber auch umstritten, weil der persönliche Kontakt zum Bewerber fehlt. In der Praxis nutzen Unternehmen Chatbots im Recruiting etwa, um den Erstkontakt abzuwickeln. Kandidaten in der engeren Auswahl werden dennoch persönlich interviewt.
Guerilla-Recruiting: Kreativität gefragt
Angelehnt an das Guerilla-Marketing kommen im Guerilla-Recruiting außergewöhnliche Maßnahmen der Personalsuche zum Tragen, die sich nicht standardisieren lassen. Vielmehr sind hier gute Ideen gefragt, wie die Aufmerksamkeit der Zielgruppe gewonnen werden kann.
Ein gerne zitiertes Beispiel ist die Agentur Scholz & Friends, die an Mitarbeiter der Konkurrenz Pizza ausliefern ließ, auf der ein QR-Code auf das Stellenangebot des Unternehmens hinwies.
Guerilla-Recruiting geht mitunter mit einem erhöhten Aufwand einher. Dafür ist aber auch das Potenzial riesig, Bewerber für sich zu gewinnen und Aufmerksamkeit bei Arbeitnehmern anderer Unternehmen zu wecken. Guerilla-Recruiting spielt deshalb – richtig gemacht – nicht nur der Besetzung von Stellen in die Karten, sondern auch dem Employer Branding.
Modernes Recruiting? Aber bitte mit rexx systems!
Ob Candidate-Matching, Team-Recruiting oder Videobewerbung, ohne technische Unterstützung lassen sich moderne Formen des Recruitings kaum umsetzen. Dies beginnt bereits bei den Grundlagen, etwa beim automatischen Auslesen von digitalen Bewerbungen (CV-Parser), der Einbindung von Social-Media-Profilen oder der technischen Basis für einen eigenen Karrierebereich auf der Unternehmens-Website. Doch auch darüber hinaus ist die HR-Lösung von rexx systems schon heute „ready for future“.
Lassen Sie Bewerber mit dem rexx-Ranking-Modul automatisch qualifizieren, nutzen Sie durchdachte Workflows, um die interne Zusammenarbeit mit der Fachabteilung sicherzustellen, oder nutzen Sie die vielfältigen Schnittstellen zu Drittsystemen, um Online-Assessments durchzuführen oder zu Videointerviews einzuladen.
Die rexx-Suite bietet Arbeitgebern unzählige Möglichkeiten, um ihr Recruiting auf ein neues Level zu heben.
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